Traditionskegelclub von 1992

LTU 2000
19.-22. Oktober 2000 nach Mallorca

Tourbericht

"Mallorca Tour 2000 (DM Taschengeld pro Mann)"

Liebe Kegelpapagallos,

mit etwas Abstand möchte ich nun unsere letztjährigen Erlebnisse mit Euch zusammen verarbeiten, indem wir noch mal alles von Anfang an Revue passieren lassen.

Wie so viele große Errungenschaften, fing alles mit den üblichen männlichen Tagträumen an. Irgendwann schaffte es ein ungenanntes Mitglied unser aller Bestreben in große, gelassene Worte zu fassen, indem er sagte: "Solle mr´nit ens na Majorka fahren."

Dieser kühne Plan sollte nach einer kurzen, einstimmigen Abstimmung mit aller Entschlossenheit in die Tat umgesetzt werden. Keine vier Jahre später war es schon so weit!!

Die letzten Partnerinnen stimmten zu, gaben entnervt ihren Widerstand auf oder die Beziehung wurde halt beendet. Schluß mit dem heimlichen zappen zwischen RTL II und Pro 7!!! Vorbei die Heuchelei: "Wie kann man sich nur in einer Disco nackt ausziehen?" Nichts mehr mit: "Wenn Du Dich so benehmen würdest, könntest Du gleich da bleiben!"

Leider kristallisierte sich bei unseren beiden Youngstern kurz vor Antritt der Reise wieder ihre Unerfahrenheit heraus. Wölff schafft sich vor der Mallorca Tour und vor Weihnachten noch eine neue Frau an, als wenn das nicht noch Zeit bis nachher gehabt hätte. Ken o´B haut sich beim Fußball das Knie auf und muß ganz passen.

Am 19.10.2000 wurde der Zug Richtung Flughafen bestiegen und kurzerhand in den "Klingenden Rheinländer" umgewandelt. Der kurze Aufenthalt im Flughafengebäude wurde sinnvoll zur Bekämpfung von Reisekrankheit und Heimweh genutzt. Zeugwart Chicken zückte zur freudigen Überraschung aller das offizielle "Mallorca Tour 2000“"-T-Shirt mit umfangreichen Hinweisen auf unseren neuen Web-Auftritt. Nachdem wir in der Luft noch mehrmals aufgetankt hatten, erreichten wir ohne besondere Vorkommnisse den Flughafen in Ballermann.

Im Hotel "Dunas Blancas" wurden nur schnell die Koffer abgestellt und alsdann promeniert. Unser Gasthaus war nur einen Steinwurf von "Ballneario 3" entfernt. Sportler genug wurde aber das Original drei Nummern weiter angesteuert.

Mit unserem prall gefüllten Kegelsparbuch und jeweils einer Rolle Fünfmarkstücke in der Badehose, würden wir hier sicherlich schnell eine Menge Spaß - wie im Fernsehen - bekommen. Noch rascher mußten wir feststellen, dass auch die Spanier den freizügigen Sparverkehr eingestellt hatten.
Gut, dass Kassierer Arnold für genügend ausländische Valuta sowie Slip-steck-Scheine für die Table-Dance-Disco „Riu-Palace“ gesorgt hatte.

Ab dort könnte die Reihenfolge der Ereignisse auch etwas anders oder auch zeitlich versetzt stattgefunden haben...

1. Tag

Am 6er angekommen, wurden erst mal die besten Plätze neben der VA-Stahl Toilette gebunkert. Der Frühschoppen konnte beginnen.
Gut, dass wir zu unseren neuen ärmellosen Tour-Shirts auch unsere lekketäsch- Kappe (grün, mit Namens-Stick) getragen hatten, denn die Sonne lachte trotz der späten Oktoberzeit über uns. Warsteiner vom Fass, Sangria und die eigens mitgeführte Beschallungsanlage aus dem lekketäsch-Equipment trugen ein übriges zur ausgelassenen Stimmung bei.
Um unsere Premiumplätze nicht zu verlieren (der 6er hatte sich gegen Mittag merklich gefüllt), wurde in Schichten Essen gefasst. Erst gegen Abend – wir hatten schließlich Halbpension gebucht – machten wir uns auf den Weg zurück in unseren Spermabunker.

Nach kurzer Körperpflege wurde ein gemeinsames Abendessen eingenommen und ohne schuldhaftes Zögern die Schinkenstraße aufgesucht. Viele Koberer versuchten unsere Gunst zu erlangen, doch die Arenal-Erfahrenen Linda und Wölff führten uns in den "Mega-Park". "Möhre" und Co. gaben alles. Doch wir wollten mehr. Da wir ja nur drei Abende zur Verfügung haben würden, sollte alles ausprobiert werden, um den ultimativen Party-Gau für uns herauszufinden. Nach einem Reinfall im "Almenrausch" – Ende Oktober offenbar dort tote Hose - wurde eines der Wahrzeichen des 17ten Bundeslandes angesteuert: Der "Bierkönig". Angeregt von der gerade zu Ende gegangenen Olympiade zettelte insbesondere Youngster Wölff eine Hochdruckbetankung an. Nachdem er als erster sein Bier heruntergestürzt hatte plädierte er jedes Mal auf "Gold für Deutschland". Natürlich wollten da die anderen neun Kindsköpfe nicht ohne Edelmetall dastehen. Ministerpräsident "Helmut aus dem Oberbayern" promotete nach Leibeskräften seinen neuen "Hammersong" und empfahl uns, im Anschluss an den open-air-"Bierkönig" noch das "Oberbayern" zu besuchen.

Auch diese Sehenswürdigkeit sollte noch am ersten Abend mitgenommen werden. Das Oberbayern war nicht nur eine Schlagerfalle, sondern auch eine Art Gosse für Ex-Schlagerstars im Endstadium. So trat dort Andrea Jürgens, als menschlicher Rollschinken verkleidet, auf. Das "Regine´s", im selben Gebäude, wusste dagegen zu gefallen. Neben einer bemühten Live-Cover-Band wurden dort auch aktuelle Songs aus der Konserve gespielt. Nachdem wir uns da und dort abgeschossen hatten, wurde der Heimweg angetreten.

Ihrem Anschein nach wurde unsere Zimmertür in der Vergangenheit wohl schon das eine oder andere mal eingetreten. Vielleicht hatte Chynasky nicht abgeschlossen, damit die Tür bei einem Einbruch nicht noch einmal beschädigt werden würde.

2. Tag

Wie alle anderen Tage, hatte auch der nächste keinen Morgen. Nach und nach versammelte sich die lekketäsch Belegschaft nach dem verpassten Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels. Es sollte Essen eingenommen werden. Auf dem Weg zu den Trögen wurde diskutiert, ob nun gescheit oder nur Fastfood ("wir haben doch keine Zeit") auf der Speisekarte stehen sollte. So ging die eine Fraktion zu McDonalds, die andere zu Burgerking. Sowohl auf dem Weg dorthin, als auch in der Hamburger Halle selber, wurde intensiv das Kurzpassspiel mit dem eigens dafür von Chynasky mitgeführten Lederball trainiert.

Mit selbigem wollten wir am Strand bei den Mädels schwer Eindruck machen. Leider war der fette Liegestuhl-Kuli der einzige der darauf ansprang. Wir hatten uns mit einigen Blechbrötchen am Strand niedergelassen und Wixää nahm einfach zwei Sonnenliegen vom Stapel des fetten Liegen-Patron. Irgendwie war dieser fiese Typ ziemlich verspannt darüber, dass wir ihn als Ureingeborenen nicht um Erlaubnis gefragt hatten. Wie immer bei Leuten mit Minderwertigkeitskomplexen sollten Gewaltgebärden und Drohungen weiterhelfen. So forderte er von dem völlig unbeteiligten Waldää das zurückstellen der Liegen, indem er etwas von „Blondie“ laberte. Seine Leiche wurde niemals gefunden.

Bald war die Zeit für die obligatorische JHV (Jahreshauptversammlung) gekommen.

Der nahe gelegene und nicht so laute Balneario 3 sollte die Lokation sein. Zunächst wurden wie immer die Jahresberichte der Würdenträger verlesen. Während Waldää´s teilweise amourösem Bericht, fand sich ein Opa als Kiebitzer ein, der jedoch vom aufmerksamen Linda durch ein autoritäres "Wer hat hier wat von zuhören jesacht?" verjagt wurde.

Danach schloss sich die Auslosung des neuen Präsidenten an. Hierzu waren insgesamt vier "Wahlgänge" notwendig, da der völlig besoffene Wahlvorstand außerstande war, alle Mitglieder gleichermaßen in die Lostrommel zu platzieren. Jedenfalls wurde solange gelost bis Linda als der neue Skandal-Präsident feststand.

Nachdem der offizielle Teil beendet war, bewies der frisch gekürte Präsident echte Führungsqualitäten. Plötzlich, wie von unhörbaren Sirenen geleitet, zog es ihn die wenigen Meter zum Strand. Seine zum Schnurbart verwachsenen Nasenhaare hatten Witterung aufgenommen!! Als sich die besorgten Kameraden nach dem Grund für seinen entrückten Blick erkundigen wollten, antwortete Linda nur mit einem mit der letzten Puste herausgedrückten: "kuck, kuck, kuuuck, nuh kuck doch, daaah. Hässe d´r Bär gesinn?" Ein ungeniertes Frauenzimmer hatte sich doch glatt unverhohlen ihres nassen Bikinis entledigt, sowas!

Danach ging es dann zum 6er, wo wir nochmals einen wunderschönen Sommertag ausklingen ließen. Die Essenszeit trieb uns am späten Nachmittag zurück ins Hotel.

Nachdem eine solide Grundlage geschaffen war, wurde abermals der bewährte "Bierkönig" angesteuert.

Die zweite Nacht sollte diesmal im "Riu Palace" verbracht werden.

Eine gute Wahl, denn schließlich sollten endlich die Slip-Steck-Scheine ihrer Bestimmung nachkommen. Der Entre kostete ca. 12 Euro, dafür waren a l l e Getränke frei!!! Das hätten die nicht machen sollen, selbst Schuld!!! Es erwartete uns eine Mischung aus Edel-Disco und Dollhouse. Das Ganze kam jedenfalls bei allen ziemlich gut an!!

Auf dem Weg ins Hotel wurden Chynasky und Waldää von afrikanischen Nutten bedrängt. Eine hatte ihre Arme ungefragt hinter Waldää´s Hüfte zu einer Fessel verschränkt und wollte ihm ihre Dienste aufzwingen. Sie wusste nicht, dass er an "ejaculare präcox" leidet....
Während Waldää schon seine Geldbörse zücken wollte, versuchte Chynasky die aufdringliche Person loszuwerden, indem er was von: "Nur hombres, nur hombres" stammelte. Leider hatte er nicht den kräftig gebauten Schwarzen Hengst hinter der Ecke gesehen. Chynasky musste noch in der selben Nacht neu gebüchst werden!

3. Tag

Auch der dritte Tag begann erst gegen Mittag. Zum Steak-Essen ging es in ein Gasthaus mit einheimischem Flair, in dem die Steaks groß und die Hygiene klein war. Daraufhin ging es ab zum „Frühschoppen“ am Balneario 6. Neben anderen skurrilen Gestalten wartete dort der zahnlose Fußballartist „Manolo“ mit einigen bemerkenswerten Tricks auf. Da „Manolo“ offensichtlich auch noch tierisch einen getankt hatte, freundete sich Arnold natürlich prompt mit dem Läusefänger an.

Gegen Abend rief uns König Fußball in das "Café Olé", wo "Vize-Meister-Daum" als Kokser entlarvt wurde. Die Laune der mitgereisten Bayern Fans hätte besser nicht sein können.

Nach dem Essen ging es nach dem bewährten Muster weiter. Natürlich war auch das "Riu Palace" wieder mit im Programm. Allerdings hatten wir aus den Ereignissen der letzten Nacht gelernt. Bruder Chicken wurde diesmal mit einem Biss-Schutz versehen und mit zwei Fahrradschlössern an einen im Boden versenkten Stehtisch angebunden, der sich, wie am Vorabend, gegenüber dem Strip-Table befand. Zum Abschluss statteten wir zu später Stunde dem "Oberbayern/Regine´s" noch einen letzten Besuch ab.

Auf unserem wehmütigen (es war ja unsere letzte Nacht) Weg zurück ins Hotel konnten wir beim nächtlichen Flanieren noch einiges bestaunen: Einige Paare hatten wohl die Liegenstapel am Strand als Sichtschutz vor Spannern wie uns gewählt. Zwar waren stets vier Füße, nie aber zwei Köpfe zu sehen. Hier bekam das Wort „Trinkgeld“ einmal eine ganz andere Bedeutung.

4. Tag

Am Nachmittag bestiegen wir schon kurz nach Mittag den Flieger nach Düsseldorf. Ein toller Kegelausflug ging zu Ende.

(c) Waldää im September 2001/ Januar 2002


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